Wir wissen es alle, Klimaschutz ist eine globale Aufgabe. Doch Kommunen stehen am Anfang und am Ende der Wirkungskette für engagierten Klimaschutz. Für mich ist daher ganz klar: Als Stadt haben wir in Sachen Klimaschutz eine Schlüsselfunktion. Sie ist Multiplikator mit Vorbildfunktion.
Mit Nierstein und Dienheim gemeinsam handeln
Klimaschutz fordert uns umfassend. Ich werde mich daher aktiv für Klimaschutz einsetzen und bei meinen Fokus liegt dabei vor allem auf den energierelevanten Bereichen Mobilität, Gebäude und Stromanwendungen. Die Teilnahme am Masterplan Klimaschutz des Kreises Mainz-Bingen und Realisierung eines effizienten Starkregen- und Hochwasserschutzkonzepte sind für mich wichtige Handlungsleitfäden. Noch etwas: Klimaschutz erfordert gemeinschaftliches Handeln. Eine enger Austausch mit unseren Nachbarkommunen Nierstein und Dienheim ist dabei für mich unerlässlich.
Wir brauchen leistungsfähige Regenrückhaltebecken
Schon jetzt ist absehbar, dass der Klimawandel für Oppenheim mit erheblichen Kosten verbunden sein wird. Es ist also wichtig, dass wir hier zeitnah aktiv werden und die notwendigen Infrastrukturen schaffen. Eine Begehung mit Vertretern des Oppenheimer Winzervereins hat mir gezeigt, dass wir dringend leistungsfähige Rückhaltebecken für Starkniederschlagsereignisse brauchen. Aufgrund seiner Hanglage und der Nähe zum Rhein gilt Oppenheim als besonders gefährdet.
Mehr sowie hitze- und trockenheitsverträgliches Stadtgrün
Mit dem Klimawandel steigt die Bedeutung von Stadtgrün. Es sorgt für Kühlung, dient der Erholung, als Wasserspeicher oder als Lebensraum heimischer Tiere. Unsere Straßenbäume und Grünflächen haben unter den heißen und trockenen Sommern der letzten Jahre stark gelitten. Aktuell müssen wir rund 50 abgestorbene Bäume ersetzen. Alles deutet darauf hin, dass Hitzebelastung und Trockenstress noch zunehmen werden. Mein Ziel ist es daher, unser städtisches Grün durch gezielte Pflanzen- und Standortwahl so zu gestalten, dass es diesen verschärften Bedingungen trotzt. Wegen der vielen Kelleranlagen sind die Möglichkeiten für Neupflanzungen in der Altstadt allerdings sehr eingeschränkt. Umso wichtiger sind Welschdorfgarten und Friedhof in ihrer Funktion als „Grüne Lunge“.
Energie sparen
Große Einsparpotenziale schlummern zudem in unseren kommunalen Liegenschaften. Allerdings erfordern sie meist erhebliche Investitionen in verbesserten Wärmeschutz oder moderne Heiztechnik. Die für das kommende Jahr geplante Dachsanierung der Trauerhalle ist ein aktuelles Beispiel. Die Kosten für Strom und Gas, die für Rathaus, Emondshalle, Kitas usw. anfallen, werden schon im kommenden Jahr drastisch steigen. Wir werden also noch konsequenter auf unsere Energieverbräuche achten müssen, um diese Kosten im Griff zu behalten.
Klimabewusstsein fördern
Jeder Einzelne kann einen eigenen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Auch die mehr als 100 Beschäftigten der Stadt tragen hier eine Verantwortung. Mein Ziel, konkrete Anreize setzen: Im Dezember habe ich einen Rahmenvertrag für ein Dienstrad-Leasing für alle Beschäftigten geschlossen, so dass teure Fahrräder erschwinglich werden. Ökonomie und Ökologie gehen für mich Hand in Hand. Klimaschutz rechnet sich. Auch für jeden Einzelnen.
Bauliche Standards vorgeben
Als Stadt verfügen wir über kommunale Planungshoheit und können in Vorhaben bezogenen Bebauungsplänen, städtebaulichen Verträgen, Satzungen und bei der Kontrolle von Bauausführungen für Bauprojekte Oppenheim Standards festlegen, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. Das können Energieverbrauchs-Kennzahlen oder die Nutzung von regenerativen Energien sein. Diese Gestaltungsmöglichkeiten will ich verstärkt nutzen. Darauf zahlt auch die Anpassung unserer Erhaltungs- und Gestaltungssatzung ein, die künftig auch in der Altstadt ausdrücklich die Nutzung von PV-Anlage erlauben soll.