2022 war mein erstes Jahr als Stadtbürgermeisterin in Oppenheim, zwar hatte ich ja schon zuvor einige Monate kommissarisch die Amtsgeschäfte geführt, doch offiziell gewählte Stadtbürgermeisterin zu sein, ist doch etwas deutlich anderes.
Über meinen Wahlsieg in der Stichwahl am 23. Januar habe ich mich riesig gefreut. Nie zuvor habe ich in meinem Leben habe ich so viele Glückwünsche erhalten!
Arbeit in neuem Team
Am 18. Februar erfolgte im Rahmen einer sehr besonderen Stadtratssitzung in der Emondshalle meine Vereidigung, auch mein Vorgänger Walter Jertz wurde für seine Leistungen noch einmal gewürdigt. Wir sind ihm in vielerlei Hinsicht zu Dank verpflichtet. Zudem wurde an diesem Abend auch Ulrike Franz als Beigeordnete verabschiedet und gleich zwei neue Beigeordnete gewählt: Dr. Helga Schmadel als neue Erste Beigeordnete und Philipp Schlaak als Beigeordneter für Verkehr. Einzige Konstante in der neu formierten Stadtspitze war Susanne Pohl als Beigeordnete für Kultur. Im Laufe des Jahres haben wir uns als Team zusammengefunden: Aufgaben neu verteilt, Prozesse neu strukturiert und gemeinsam nach vorne geschaut. Auch die Diskussion in den Gremien verlief fast ausnahmslos konstruktiv und sachlich.
Förderung für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum
Eines der Highlights 2022 war für mich die Förderung vom Land Rheinland-Pfalz im Rahmen der Baulandinitiative „Gut wohnen“, die ich noch als Erste Beigeordnete beantragt hatte. Damit bekam die Stadt Oppenheim finanzielle und fachliche Unterstützung, um einen städtebaulichen Entwicklungsprozess für die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum in der Innenentwicklung zu starten. Bis Ende 2022 konnte der Analyseprozess abgeschlossen werden – Voraussetzung, um in die nächste Stufe, die Planung, zu kommen. Das Ergebnis: Das Gewerbegebiet Kette-Saar birgt großes Potenzial für ein neues urbanes Quartier!
Tickets online buchbar
Stolz bin ich auch auf die Einführung eines Online-Buchungstools für die touristischen Angebote der Stadt. Aus meiner beruflichen Vergangenheit wusste ich, dass damit die Angebote nicht nur besser sichtbar, sondern auch leichter verfügbar waren. Das hat sich auch in Oppenheim im Laufe des Jahres bestätigt und zu deutlich höheren Besucherzahlen geführt, was sich seither auch im Stadtsäckel positiv bemerkbar macht.
Begegnung mit Givry
Im Mai hatte ich Gelegenheit, unsere charmante französische Partnergemeinde Givry und deren Bewohner mit ihrem Bürgermeister Sebastien Ragot kennenzulernen. Das war eine tolle Begegnung und hat mir gezeigt, wie wichtig und bereichernd es ist, einen Austausch über die Landesgrenzen hinweg zu pflegen. Seitdem bin ich ein großer Fan unserer Städtepartnerschaften!
Weinfest "oppenhearted"
Geradezu begeistert hat mich unser Weinfest 2022: Gleich drei Weinmajestäten auf der Bühne und die Weinkistenaktion der SGD Süd für die Neumayer-Station in der Antarktis waren für mich ein tolles Erlebnis. Unser Weinfestglas mit dem „Oppenhearted“-Motiv kam sogar so gut an, dass an den Ständen zwar überall Wein, aber zwischendurch keine Gläser mehr verfügbar waren! Es waren vier wunderbare Weinfesttage!
Bürgerinnen und Bürger beteiligen
Ein Schlüsselerlebnis war für mich der moderierte Bürger-Workshop am 6. Oktober zum Thema „Lebendige Altstadt“. Die Ideen, die dort gemeinsam entwickelt wurden, haben mich sehr inspiriert und mir gezeigt, welche Chancen in einer Bürgerbeteiligung stecken. An dieser Erkenntnis werde ich festhalten. Ich habe mir vorgenommen, sie zu einem festen Bestandteil meiner politischen Arbeit werden zu lassen.
Wirkung und Nebenwirkung der Energiekrise
Eines habe ich 2022 noch erfahren: Die Zeit der Krisen ist noch lange nicht vorbei. Corona hat an Gefährlichkeit verloren, dafür bekommt Deutschland das erste Mal seit Jahrzehnten die Auswirkungen eines Krieges unmittelbar zu spüren. Angesichts einer drohenden Gasmangellage infolge des Ukraine-Kriegs mache ich mir Gedanken um Wärmestuben und Notstromversorgung. Dass die Katharinenkirche nicht beleuchtet ist und es aufgrund der Energieeinsparverordnung der Bundesregierung keine Weihnachtsbeleuchtung montiert wird, stößt bei vielen auf Unverständnis. Meine weitere Erkenntnis des Jahres: Gerade in Krisenzeiten spendet Licht vielen Menschen Trost.